Krieg in der Ukraine – wie geht man damit um?

Ukraine-Krieg

Gerade eben haben wir hoffnungsvoll in die Zukunft geschaut. Schließlich meinten wir, die Corona-Krise einigermaßen gut in Griff bekommen zu haben. Nun müssen wir den Kindern erklären, was der Krieg in Europa bedeutet.

Warum?

Eltern betreiben täglich eigene familiäre Konfliktforschung. Sie wissen, dass die Kinder ihre Bedürfnisse durch auffälliges Verhalten und Aggression demonstrieren. Konflikte lösen sie durch handgreifliche Auseinandersetzungen. Sie ziehen andere Kinder an den Haaren. Oder sie hauen die beste Freundin mit der Schaufel auf den Kopf, wenn sie gerade mit dem Förmchen spielt, das auch von ihnen begehrt wird.

Eltern versuchen die Konflikte ihrer Kindern durch Gespräche und Mediation zu lösen. Doch Dialog und Gespräche in der Welt der Politik führen leider nicht immer zu gewünschten Ergebnissen. Angesichts der Invasion auf die Ukraine sind wir fassungslos. Diese Art Konflikte zu lösen, ist nicht vereinbar mit unseren Werten und unserem Verständnis von Zusammenleben in einer offenen und stark vernetzten Welt.

Wie erklärt man Kindern den Krieg?

Die unvorstellbare Zerstörung und das unendliche Leid der Menschen in der Ukraine machen uns sprachlos. Die Bilder von bombardierten Geburtskliniken oder Theatergebäude, in dem viele Kinder Schutz gesucht haben, bleiben für immer im Gedächtnis.

Die jetzige Elterngeneration in Europa wurde mit so einer Situation noch nie konfrontiert. (Wenn sie nicht gerade ihre Kindheit in belagertem Sarajevo vor 20 Jahren verbrachte.) Das überfordert. Die Eltern müssen jedoch den Kindern dringend den Krieg erklären. Denn diese Erklärung sind sie ihnen schuldig, genauso wie ein Gefühl der Sicherheit. Ein offenes Gespräch und zuhören geben den Kindern Halt und Geborgenheit in besonders schwierigen Zeiten.

Bei Kindern können die schockierenden Bilder im Fernsehen oder sozialen Medien Ängste auslösen. „Für kleine Kinder ist das, was im Fernsehen passiert, sehr nah und auch real“, erklärt die Dana Mundt, Sozialpädagogin, in der Apothekenumschau. Deshalb sollen die Eltern Kleinkinder lieber von Fernseher ganz fern halten.

Fehlen die Worte, ist ein gemeinsames Kuscheln auf dem Sofa mit einem Buch in der Hand sehr hilfreich. Aktuell ist auch die Nachfrage nach Kinderbüchern zum Thema Krieg enorm. Das Buch von Nikolai Popov wird für Kinder ab 4 Jahre empfohlen. Der russische Autor und Illustrator erzählt in wenigen Worten und vielen ausdrucksvollen Bildern die Geschichte eines Streits zwischen dem Frosch und der Maus. Der Konflikt um ein Blümchen eskaliert und endet in einem in einem fürchterlichen Gemetzel. Für Kinder ab 14 Jahre gibt es von Kirsten Boie zwei Neuerscheinungen zum Thema Krieg. Popov, der 1936 geboren wurde, kennt die Luftschutzbunker und heulende Sirenen aus eigener Erfahrung. Boie, Jahrgang 1950, spielte in den Trümmern von Hamburg.

Ende der Schön-Wetter-Globalisierung?

Noch wissen wir nicht, wie der Krieg ausgeht. Doch eins ist sicher: Die Wirtschaft muss sich neu orientieren und anders ausrichten. Kein Unternehmen kann sich auf Dauer leisten, dass die Lieferketten durch Kriegshandlungen und andere Krisen ständig unterbrochen werden.

Der Ukraine-Konflikt zeigt, dass die starke Abhängigkeit der Wirtschaft und der privaten Haushalte von fossilen Energiequellen verheerende Auswirkungen hat.

Der Wirtschaft, der Politik und auch den Konsumenten waren die Fakten bekannt: Die Rohstoffe kommen aus Ländern, in denen Despoten und Kriegstreiber regieren.

Wettbewerbsvorteile, die die Wirtschaft durch die Globalisierung hat, sind enorm. Doch die Industrie darf die Löhne, die die Existenz der Arbeiter nicht sichern, mangelnde Umweltvorschriften und Verletzungen der Menschenrechte nicht mehr so einfach in Kauf nehmen. Wachstum darf nicht zulasten der Umwelt gehen. Nicht ohne Grund wurde von der EU-Kommission ein EU-Lieferkettengesetz am 23. Februar vorgestellt. Im Umgang mit Rohstoffen kommt man an einer transparenten und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft nicht vorbei.

Was wir selbst tun können?

Es fällt nicht leicht, Worte zu finden für das, was gerade in Europa passiert. In dieser besonderen Lage können wir allerdings nicht tatenlos zuschauen. Spenden, Geflüchtete nach Möglichkeit in eigener Wohnung aufnehmen oder einfach nur Solidarität zeigen. Jede kleine oder große Tat und Geste helfen.

Wenn die Gasspeicher leer sind, geht es uns alle an. Kurzfristig könne jeder einen Beitrag zum Energiesparen leisten. Ob ein Grad weniger Raumtemperatur oder kürzer duschen, jede Form ist sinnvoll und vor allem sofort umsetzbar. Die Vermeidung jeder Art von nutzlosen Kunststoffprodukten ist einfach und sehr effektiv. Leitungswasser statt Wasser in Plastikflaschen zu kaufen ist nicht nur in der aktuellen Krise sinnvoll.

Wie man durch ökologisches Waschen einen Beitrag zum Energiesparen leisten kann, habe ich bereits in folgenden Blogbeitrag geschrieben:

Nachhaltiges Waschen

Den Benzinverbrauch haben wir zum großen Teil selbst in der Hand. Dabei ist der Fahrstil entscheidend. Vorausschauend und niedertourig fahren und die Geschwindigkeit reduzieren, senkt den Spritverbrauch – das haben wir alle in der Fahrschule schon mal gehört, oder?

Gerade zu Ostern haben Hersteller und Marketer viele zündende und nicht besonders umweltfreundliche Ideen. Die Verpackungen werden immer größer, effektvoller und verschwenderischer, der Inhalt dagegen bescheidener. Das Angebot an Kuscheltieren aus Kunstfasern im festlichen Outfit ist im Handel enorm. Zur Erinnerung: Die Kunstfaser Polyester wird aus Erdöl oder Erdgas produziert.

Ein schneller Umbau, oder wie es aktuell oft genannt wird, die Demokratisierung der Energieversorgung ist nicht möglich. Doch mit einem Balkonkraftwerk haben sogar die Wohnungsmieter die Möglichkeit, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Es tut mir leid, dass ich diesmal nicht über leichte Themen wie Basteltipps zu Ostern schreibe. Doch besondere Zeiten erfordern besondere Blogartikel.

Deine Alicja von kapelusch

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