Werbeverbot für Junkfood für Kinder

Werbeverbot von Junkfood für Kinder

An die Parteivorsitzenden der aktuellen Regierungsparteien hat ein Bündnis aus Prominenten wie Jamie Oliver und Sarah Wiener, Verbraucherschutzorganisationen, Krankenkassen und Umweltorganisationen einen offenen Brief abgeschickt. Es geht dabei um Schutz der Kinder vor der Werbung für ungesunde Junk-Food.

Zwischen 6 und 23 Uhr: Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel

Die Regierung hat zwar im Koalitionsvertrag vereinbart, gegen die Werbung für ungesunde Lebensmittel vorzugehen. Doch dem Bündnis gehen die Vorschläge der Regierungskoalition nicht weit genug. Das Verbot der Werbung rund um die klassischen Kindersendungen sieht das Bündnis als nicht ausreichend. Deshalb fordert es statt ,Werbungsbeschränkung light‘ eine härtere Lösung. 

Das Bündnis gibt folgende Empfehlungen ab:

  • das Gesetz müsse Junkfood-Werbung in TV, Radio und Streamingdiensten tagsüber von 6 bis 23 Uhr untersagen
  • Influencer:innen sollten ausschließlich Werbung für gesunde Lebensmittel machen dürfen
  • für Plakatwerbung solle eine 100-Meter-Bannmeile im Umkreis von Kitas, Schulen und Spielplätzen gelten
  • als Grundlage, welche Lebensmittel als ungesund gelten, müssten die Nährwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dienen.

Jamie Oliver, der prominente Koch aus England, führte in seiner Heimat gemeinsam mit Eltern- und Ärzteorganisationen Kampagnen in gleicher Sache. Der langjährige Einsatz für gesunde Ernährung und die Gesundheit der Kinder war erfolgreich. Die Werbebeschränkungen für krankmachende Lebensmittel für Kinder sollen in Großbritannien ab 2024 gelten. 

Auch Sarah Wiener ist durch die Fernsehauftritte, ihre Stiftung und zahlreiche Kampagnen für die gesunde Küche für Kinder, und nicht nur, bekannt.

Zu weiteren Unterzeichner des Appells gehören große Krankenkassen, die Verbraucherzentrale, WWF oder die Deutsche Diabetesstiftung sowie andere Ärzteverbände. Insgesamt haben ca. 40 Organisationen den offenen Brief an die Vorsitzenden der Regierungsparteien unterschrieben.

Kindernahrung: zu süß, zu fett, zu ungesund 

Die industriell hergestellten Lebensmittel sind viel zu süß, zu fett und zu salzig. Die Ärzte schlagen seit Jahren Alarm: Von Übergewicht sind in Deutschland über 15 % der Kinder im Alter zwischen drei und 17 Jahren, 6 % sind adipöse Kinder. Übergewicht kann nicht nur Diabetes, Hypertonie und Gelenkerkrankungen verursachen oder begünstigen. Sie führt zu psychischer Belastung, Mobbing und die Leistungsfähigkeit sinkt ab. Dazu kommen noch die Probleme mit Karries.

Das Produktdesign selbst suggeriert den Kindern und den Eltern, dass das Produkt gesünder ist. Gemeint sind die Fruchtgummis oder Müsli, Cornflakes und Joghurt. Milchschnitten enthalten schließlich eine extra Portion Milch. Cola und Fanta dürfen an der Spitze stehen. Doch die Produkte enthalten große Portionen Zucker, synthetisch hergestellte Vitamine und Aromen. 

Die Organisation foodwatch vergibt jährlich Preise für die dreistesten Werbelügen. Im Jahr 2019 ging der Goldene Windbeutel an die Kinder Tomatensoße von Zwergenwiese. Die für Kinder beworbene Tomatensoße enthielt mehr als doppelt so viel Zucker  als die Soße  für Erwachsene

Auch die Mehrheit der Eltern spricht sich für Lebensmittel, die ihre Kinder nicht krank machen.

Die Regierung setzt auf Freiwilligkeit der Lebensmittelindustrie bei der Reduktion von Zucker, Salz und Fett. Doch aus der Sicht der Eltern und ihrer Verbündeten verlaufen sich diese Maßnahmen im Nichts.

Die Stellungnahme einiger Vertreter der Lebensmittelindustrie sind besonders dreist. Für die Gesundheit und die Ernährung der Kinder machen sie ausschließlich die Eltern verantwortlich und nicht die Lebensmittelindustrie.

Aggressive und kosteninsensive Werbekampagnen 

Kinder sind für die Lebensmittelindustrie die wichtigste Zielgruppe überhaupt. Durch den täglichen und ständig steigenden Medienkonsum sind Kinder und Jugendliche den oft aggressiven Werbekampagnen der Lebensmittelindustrie für süße, salzige und fette Lebensmittel ausgesetzt. Sie sind so einfach eine leichte Beute.

Der Medienkonsum dieser leicht zu beeinflussender Altersgruppen schränkt sich nicht nur auf die Kinder- und Jugendsendungen ein. Sondern er umfasst auch die Fußballspielübertragungen, die abendlichen Familienserien oder die Castingsshows. Bei Kindern und Jugendlichen sind YouTube und TikTok besonders beliebt. Es sind Kanäle, die verstärkt von Influencer für Werbung benutzt werden. Deshalb ist es wichtig, auch den Influencer Marketing besser zu regulieren.

,Die Bruttowerbeaufwendungen für Süßwaren betrugen im Jahr 2021 rund 1,06 Milliarden Euro. Die Werbeaufwendungen lagen im Vorjahr noch bei rund 845,1 Millionen Euro.

Werbung für Süßwaren war 2021 eine der Branchen mit den höchsten Werbeausgaben in Deutschland. Allein Ferrero investierte 689 Millionen Euro in Werbung.‘

Deine Alicja von kapelusch

Quellen:

WWF
foofwatch

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