Was ist eigentlich nachhaltiges Familienleben und lebe ich auch nachhaltig? Mit meinem kleinen Label für nachhaltige Kindermode stehe ich im Rampenlicht und zugleich in der Verantwortung. Vertrete ich auch privat diese Werte, die ich meinen Kunden verkaufe? Wegen mehr Transparenz, Fairness und Authentizität stelle ich mein privates Leben auf den Prüfstand.
Nachhaltiges Familienleben in einer Großstadt
Ein nachhaltiges Familienleben zu führen bedeutet für mich bewusst und achtsam zu konsumieren. Die Dinge so lange wie möglich nutzen und nach Möglichkeit reparieren. Sich bewusst zu ernähren und ständig wachsam und informiert zu bleiben. Auch wir bleiben kritisch und hinterfragen verschiedene nachhaltige Trends. Denn das Thema Nachhaltigkeit ist jetzt wirklich in aller Munde. Auf keinem Fall kann ich behaupten, dass unser Leben zu 100% nachhaltig ist. Aber ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind und das, ohne verzichten zu müssen. Alte Gewohnheiten zu ändern ist nicht einfach, aber machbar. Wir befinden uns in einem ständigen Prozess.
Bio-Lebensmittel und Ernährung
Der erste Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Leben war die Umstellung auf Biolebensmittel. Seit Jahren kaufen wir unsere Lebensmittel in den Biomärkten. Der erste Bioladen kam in unsere Wohngegend vor ca. 20 Jahren. Der Laden gehört übrigens keiner Kette an!
Sehr vorsichtig haben wir uns damals an die Bioprodukte herangetastet. Die Wurst- und Käsetheken waren anfangs ganz klein. Die Preise schienen uns sehr hochpreisig. Heute sagen wir angemessen. Doch schnell haben wir festgestellt, dass weniger einfach mehr ist. Jede einzelne Scheibe Biowurst genießen wir.
Den Fleisch- und Wurstkonsum haben wir drastisch reduziert. Eine Gemüsepfanne ist leichtbekömmlich und schmeckt lecker.
Wir kochen zu Hause und bevorzugen regionale Produkte. Auf für unsere Ausflüge nehmen wir unseren Picknickkorb mit.
Alle Marmeladen mache ich selber. Sie enthalten je nach Obstsorte nur 5-20% Zucker. Bei Mirabellen verwende ich sogar keinen Zucker. Sie sind von Natur aus sehr süß.
Hier erfährst du mehr über mich und das LabelMan wird immer noch als Öko, Bio oder Hippie abgestempelt.
Als unsere Tochter noch ein Baby war, habe ich selbstverständlich ihre feste Nahrung selbst und zubereitet. Die Gläschen großer Kindernahrungshersteller hat sie von sich aus entschieden abgelehnt.
Bis vor drei Jahren hatten wir unseren großen Biogarten bewirtschaftet. Das war unser nachhaltiges Familienleben auf 430 qm. Wir haben versucht, uns vom Frühsommer bis weit in den Winter hinein mit Gemüse und Obst selbst zu versorgen. Das hat auch recht gut geklappt.
Mensch, waren unsere Kartoffeln und Tomaten lecker! Obst und Gemüse hatten wir in Hülle und Fülle. Den Garten haben wir mitunter wegen der Klimaerwärmung aufgegeben. In den letzten Jahren waren wir eigentlich nur mit dem Gießen beschäftigt. Der Sonnenbrand hat große Schäden verursacht.
Nachhaltig leben – Auto und öffentliche Verkehrsmittel
Aufs Auto können wir leider nicht verzichten. Mein Mann braucht es aus beruflichen Gründen. Allerdings haben wir vor einigen Jahren tatsächlich für ein halbes Jahr lang ohne Auto gelebt. Trotz mehrwöchiger Streiks im öffentlichen Nahverkehr haben wir dies durchgehalten. Mein Mann ist regelmäßig mit einem Einkaufstrolley zu Fuß in den nächsten größeren Einkaufsladen gelaufen. Berg runter und den gleichen Berg wieder hoch.
Aufgrund der defekten Klimaanlagen habe ich beschlossen, nie wieder im Sommer mit der Bahn zu fahren!
Plastik, Mülltrennung
Auch wir versuchen Plastik und Verpackungsmüll aus unserem Leben zu verbannen. Über die Jahre haben sich auch bei uns Plastikbehälter allerart angesammelt. Sie entsorgen wir selbstverständlich nicht sofort. Sie ersetzen wir auch nicht durch neue. Viele lassen sich geschickt wiederverwenden.
Etwas skeptisch bin ich beim Thema Bioplastik. Die überall gepriesenen Wachstücher haben wir noch nicht ausprobiert. Ich kann es mir nicht vorstellen, alle Produkte im Kühlschrank in Wachstücher einzuwickeln. Die Verwechslunggefahr ist zu groß.
Perfekt für die Aufbewahrung von Lebensmitteln im Kühlschrank finde ich kleine Glasschüsseln oder Schraub- oder Weckgläser mit einem Deckel oder Untersetzer oben drauf.
Etwas negative Erfahrungen habe ich allerdings mit einem plastikfreien Produkt für das Bad. Die Seifenkissen aus Luffagurken haben nach kurzer Zeit angefangen zu schimmeln.
Bei den Getränkeverpackungen sind wir wieder beim Glas gelandet (mit dem Auto auch kein Problem). Wir brauchen auch nicht viel, da mein Mann hauptsächlich Leitungswasser und ich Pfefferminztee trinken.
Bei Mülltrennung sind wir beinahe vorbildlich.
Nachhaltiges Familien – Möbel und Geräte
Wir achten auf hochwertigere Möbel aus Holz. Sie halten einfach länger. Die entstandenen Macken lassen sich leicht ausbessern. Der Holzboden im Wohnzimmer strahlt Wärme aus. Ohne schwedische Möbel geht es auch in unserem Haushalt nicht. Sie stehen im Büro. Definitiv waren sie früher stabiler und somit auch nachhaltiger.
Unsere über 20 Jahre alte Gefrierkühlkombination haben wir wegen der Energieeffizienz versucht zu ersetzen. Das ging leider daneben. Ohne zusätzliche bauliche Maßnahmen wäre es nicht möglich. Die neuen Geräte mit einer guten Effizienzklasse sind einfach viel tiefer und passen nicht in die dafür vorgesehene Nische.
Unseren Kaffeevollautomat pflegen wir gut und ab und zu tauscht mein Mann die verschleissten Teile aus.
Das Nachhaltigste und Wertvollste in unserer ganzen Wohnung sind die Musikboxen. Die wollten wir irgendwann ersetzen. Doch das hat nicht geklappt. Unsere Freunde, die ein fundiertes Verständnis von der Materie haben, haben uns vom Kauf neuer Boxen absolut abgeraten. Auch die Fachhändler wollten uns nicht wirklich neuere Boxen verkaufen. So habe ich mit dem wirklich tollen Klang unserer Musikboxen angefreundet. Vielleicht können wir irgendwann unsere Schätze in der Sendung von Horst Lichter Bares für Rares vorstellen.
Doch nun bin ich neugierig, was du darüber denkst. Auf einen Erfahrungsaustausch mit euch bin ich sehr gespannt.
Deine Alicja von kapelusch
Ich finde es toll, dass ihr so nachhaltig lebt, gerade in der Stadt stelle ich mir da schwierig vor. Ich bin jetzt eher per Zufall auf dem Blog gelandet und habe auch etwas von einem Kindermode Label gelesen. Wo finde ich denn mehr dazu?
Danke schön. Eigentlich ist es nicht so schwer mit der Nachhaltigkeit. Allerdings sind wir für einen Schritt-Für-Schritt-Übergang. Wichtig ist es, dass man es versucht. Alle Informationen befinden sich auf dieser Seite.