Warum Wollkleidung die bessere Wahl ist - Eigenschaften von Wolle

Warum Wollkleidung die bessere Wahl ist?

Tierische Fasern vs. Kunstfasern

Die Natur hat Wolle mit hervorragenden Eigenschaften ausgestattet. Wollfasern sind deshalb in vieler Hinsicht eine Hightech-Faser. Ganz ohne chemischen Zusätze besitzt Kleidung aus Wolle eine breite Palette an Funktionalität.

Von Menschen künstlich hergestellten Fasern aus fossilen Energieträgern wie Erdöl-, Erdgas oder Kohle versuchen diese Eigenschaften mit viel Aufwand und hohem Einsatz von oft sehr schädlichen Chemikalien nachzuahmen. Manchmal übertreffen Textilien aus Chemiefasern sogar die Produkte aus Tierwolle.

Wasserbeständige Funktionskleidung mit einer Wassersäule von am besten 10.000 mm ist sehr begehrt. Outdoor-Kleidung ist dank PFAS-Ausrüstungen wasserdicht und Hightech-Membranen sorgen für Feuchtigkeitsaustausch.

PFAS, langkettige per- und polyfluorierte Chemikalien mit acht oder mehr Kohlenstoffatomen – als ewige Chemikalien bekannt – haben jedoch ein besonders hohes Umweltgefährdungspotenzial. Sie sind persistent und giftig und reichern sich in biologischen Materialien an. Aus Bekleidung können PFAS-Verbindungen durch Abrieb, beim Waschen oder durch Einwirkung von UV-Strahlen frei werden und so in die Umwelt gelangen.

Aktuell sind all diese stark dominanten Funktionstextilien nicht recycelbar.  

Inzwischen bieten viele Outdoorbekleidungshersteller PFAS-freie Alternativen an.

Die Funktionskleidung aus erdölbasierten Fasern kommt überwiegend aus Asien und wir haben keine Kontrolle über die dortigen Umweltstandards. Diesen Aspekt müssen wir ständig vor Augen halten.

Eigenschaften von Wolle

Atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend

Reine Schurwolle, von lebenden Tieren gewonnen, ist von Natur aus atmungsaktiv und sorgt somit für einen angenehmen Temperaturausgleich. Wie sonst hätten es die Schafe mit einem dicken Fell, die Hitze im Sommer, den Wind und Kälte im Herbst oder Winter aushalten können.

Wollfasern können viel Feuchtigkeit aufnehmen und sie an die Oberfläche transportieren. In der Luft verdünstet sie. Lästiges Schwitzen kommt nicht vor, was speziell für Kinder von großer Bedeutung ist und kann Erkältungen vorbeugen. Schlafsäcke oder Nachtwäsche aus feiner Merinowolle können deshalb für ruhige Nächte bei Babys und Kindern sorgen.

Warm und kühl

Im Gegensatz zu Kunstfasern handelt es sich bei Merinowolle um eine Aktivfaser, die auf Veränderungen der Körpertemperatur reagiert. Sie trägt somit dazu bei, dass es uns bei kaltem Wetter warm und bei Hitze angenehm kühl ist.

Geruchshemmend

Wolle ist geruchshemmend. Das liegt an der schuppigen Struktur der Wollfasern und Lanolin, dem Wollfett. Diese ungleichmäßige und raue Schuppenstruktur der Wollfasern stößt die Schmutzpartikel ab. Lanolin wirkt wie eine Imprägnierung. Auch Gerüche und Schweiß dringen nicht in die Faser ein.

Ob die Wollfasern von Natur aus antibakteriell sind, ist umstritten und gilt als Greenwashing. Ich versuche allerdings dem nachzugehen.

Allein das Lüften entfernt diese Gerüche von der Faseroberfläche und der Wollartikel ist wieder geruchsfrei. Es klingt unglaublich!

Diese besondere Eigenschaft ist im Freizeitbereich sehr nützlich. Nach einer Berg- oder Skitour reicht es aus, das Unterhemd bzw. T-Shirt oder die Jacke draußen über die Nacht hängen zu lassen. Das gilt auch für Socken.

UV-beständig

Kleidung aus Wolle bietet im Vergleich zu anderen Fasern einen guten und natürlichen Sonnenschutz. Naturbelassene Merinowolle absorbiert die UV-Strahlung und schützt so vor der Sonne. Ganz ohne chemische Zusätze! Damit ist sie für ein breites Spektrum an Outdoor-Aktivitäten mit der ganzen Familie eine gute Wahl.

Antistatisch und schwer entflammbar

Naturbelassene Wollkleidung lädt sich elektrisch nicht auf und ist schwerentflammbar. Kleidung aus Kunstfasern kann dagen sogar schmelzen. Dafür braucht es keine besonders hohen Temperaturen. Ein Haartrockner reicht manchmal aus.

Kratzfrei

Lästiges Kratzen ist bei Produkten aus Merinowolle kein Thema. Die Faser der Merinowolle sind sehr fein. Es gibt mehrere Feinheitsklassen:

  • ultrafine: unter 16,9 Mikron
  • superfine: 17 – 18,9 Mikron
  • fine: 19 – 21,9 Mikron
  • medium: 22 – 23 Mikron
  • strong: 24 – 25 Mikron

Je feiner die Faser umso angenehmer fühlt sich die Kleidung auf der Haut an. Durch die Beimischung der Seide wird die Wolle noch veredelt. Das Material ist etwas glatter und fühlt sich noch angenehmer auf der Haut an als reine Merinowolle. Andere Schafrassen liefern viel gröbere Wolle mit durchschnittlich 37 Mikrometer Durchmesser. Ein menschliches Haar ist zum Vergleich zwischen 50 und 70 Mikrometer stark.

Wolle und Gesundheit

Die atmungsaktiven Wollfasern leiten den Schweiß nach außen, was zu einem sehr angenehmen Tragekomfort führt. So können wir möglicherweise viele Erkältungen insbesondere bei Kindern verhindern.

Viele Studien und Forschungsergebnisse zeigen, dass feine Merinowolle positive Effekte auf die Haut haben könnte. Das Tragen von superfeiner Merinowolle verbessert den Schweregrad und die Symptome chronischer Hauterkrankung signifikant. Sie widerlegen die falsche Vorstellung, dass alle Wolle kratzt und juckend ist.

Ekzempatienten haben laut dermatologischen Studien deutlich weniger Symptome, wenn sie Kleidung aus superfeinen Merinofasern direkt auf der Haut tragen.

Selbstverständlich sind hier naturbelassene Wollfasern aus pestizidfreier Tierhaltung gemeint, die ohne Einsatz von schädlichen Chemikalien verarbeitet wurden. In der konventionellen Textilindustrie kommt es vor, dass Wollfasern eine Mottenschutzausrüstung erhalten. Oft werden sie mit Kunstharzen überzogen, um so das Verfilzen zu verringern. (IVN)

Im konventionellen Handel erhältliche Wolltextilien bestehen selten aus reiner Wolle. Meistens handelt es sich um Mischfasern, davon wird ein Teil der Faser aus Erdöl gewonnen. Es handelt sich um Polyester, Polyacryl, Polyamid oder Nylon. Oft bezeichnen die Hersteller ihre Garne aus Kunstfasern als vegane Wolle.

Wolle ist kein Allergen

Zu diesem Ergebnis ist eine Gruppe angesehener Mediziner nach der Sichtung von Forschungsarbeiten aus den letzten 100 Jahren gekommen. Es gibt keine glaubwürdigen Beweise dafür gibt, dass Wolle ein Allergen ist. Wenn ein Stoff Juckreiz und Kribbeln auf der Haut verursacht, dies auf den großen Durchmesser der Fasern zurückzuführen ist und nicht auf den Fasertyp Wolle. (Woolmark)

Um dir mehr Gewissheit über die medizinischen Fragen zu verschaffen, wende dich bitte unbedingt an den behandelnden Hautarzt. 

Ökologie und Nachhaltigkeit

Wolle ist zu 100  % biologisch abbaubar und trägt daher nicht zur Verschmutzung durch Mikroplastik in unseren Ozeanen oder an Land bei. Wolle ist sehr gut recycelbar. Die Treibhausemissionen der Schafe sind im Vergleich mit Milchkühen und Schweinen vernachlässigbar.

Weil die Wollkleidung warm hält und selten gewaschen werden muss, hat eine Investition in Wollkleidung einen enormen ökologischen und ökonomischen Vorteil. Bei einer Raumtemperatur von 20 Grad und in Wolle umhüllt kannst du deine Heizkosten stark reduzieren. Weniger Energie- und Wasserverbrauch bedeutet automatisch eine niedrigere Rechnung des Strom- und Wasserversorgers. Dies niedrigen Wasser- und Stromverrechnungen lassen deine Laune steigen und für die Umwelt ist dies von Vorteil.

Sozioökonomische Komponente

Doch die messbaren Umweltauswirkungen allein reichen nicht aus, um ein ökologisches Urteil zu fällen. Denn die Definition der Nachhaltigkeit beinhaltet auch die sozioökonomische Komponente. Die kulturelle Komponente darf man auch nicht außer Acht lassen.

In einer naturgemäßen und artgerechten Tierzucht stehen die biologische Vielfalt, die Natur und der Mensch im Mittelpunkt. Von der Schafzucht profitiert die ärmere Bevölkerung der Welt. Die Tierzucht im Allgemeinen sichert das Einkommen von Millionen kleiner Bauernhaushalte. Schätzungsweise sind eine Milliarde Menschen, vor allem im globalen Süden für ihren Lebensunterhalt auf Tierzucht angewiesen. Ihre Tiere sind nicht nur ihr Reichtum, ihr Einkommen, ihre Nahrungsquelle, sie sind Teil ihrer Identität und sogar der Religion.

,Eine ethische Marke ist eine, die globale Armut und Unterernährung beenden will. Eine Marke, die indigene Völker schützen und nicht-westliche Kulturen und Traditionen respektieren möchte. Per Definition verwendet eine ethische Marke die tierischen Produkte, die diese Menschen seit Jahrtausenden aufgezogen haben, zahlt ihnen einen fairen Preis und versucht nicht, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass billige Kunststoffe besser sind.‘ (Veronika Kassatly Bates)

Es kann kommen, was Wolle!

Deine Alicja von kapelusch

Mädchen in einem Ringelshirt aus Biobaumwolle in braun-weiß

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