Süßes oder Saures – Halloween mit Kindern

nachhaltig Halloween mit Kindern gestalten

Heute wird es gruselig! Halloween hat mittlerweile einen festen Platz in unserem Bewusstsein eingenommen. Oder zumindest im Handel und in der Werbung. Trick or Treat! 

Grusel, Vampiren, Geister und Hexengedöns 

Denn nicht überall laufen die Kinder von Haus zu Haus verkleidet als Hexen oder Geister und schreien: Süßes oder Saures. Zumindest ist diese Tradition in meiner Gegend irgendwie eingeschlafen. Kein Geist mehr klingelt an der Tür, keine Hexe mit oder ohne Besen kommt vorbei. Schade eigentlich. Denn es ist eigentlich ein Stück der Kulturgeschichte und deshalb erhaltenswert, finde ich. Vorausgesetzt, die Feierlichkeiten und Streiche ufern nicht aus. 

Selbst wegen der verstärkten Basteltätigkeiten in jedem Kindergarten ist es wert, Halloween zu zelebrieren. Fledermäuse, Spinnen oder Gespenster werden hoffentlich an diesen Tagen überall kreiert. Und das ist gut so. Denn das Basteln stärkt die Feinmotorik der Kinder, übt sie in Geduld und fördert die Fantasie. Und das sind gute Voraussetzungen für die Schule. Möglicherweise nimmt das gemeinsame Halloween-Basteln den Kindern die Angst vor Geistern oder Spinnen weg.

Als Fan von Kostümen und Verkleidungen finde ich die Halloween-Idee toll. Doch die Kommerzialisierung des Halloween-Festes stört mich unheimlich und verdirbt den Spaß. Der Handel bietet zu Halloween jede Menge kitschiges Zeug aus Plastik, Polyester (ist ja auch Plastik) in verschiedenen Ausführungen und Designs. Mit gutem Geschmack haben sie nichts zu tun. Die Qualität lässt zu wünschen, schließlich handelt es sich es Einwegprodukte. Ökologisch gesehen sind sie ein Desaster.

Doch es geht auch anders, umweltfreundlicher und auch plastikfrei, kreativer und vor allem gemütlicher.

Halloween-Kostüme

Was ich über die Faschingskostüme für Kinder geschrieben habe, gilt auch für die Halloween-Kostüme. Dieser Blogartikel rankt übrigens bei Google auf Platz 1 zum Keyword ,nachhaltige Kinderkostüme‘. Auf Platz 2 steht mein Pinterest-Pin. Seit der Veröffentlichung hat sich inhaltlich grundsätzlich nichts verändert. Ich habe lediglich beobachtet, dass einige Firmen Kostüme aus Biobaumwolle anbieten.

Süßigkeiten gehören obligatorisch zu Halloween. Doch das handelsübliche Angebot ist gruseliger als die gruseligste Halloween-Idee. Viel zu süß, in viel Plastik verpackt, ungenießbar und dazu oft in XXL-Packungen verpackt.

Ein schaurig-schönes Halloween-Fest

Dekoration

Falls du ein Halloween-Fest ausrichtest oder einen gemütlichen Halloween-Abend mit deinen Kindern verbringen möchtest, brauchst du Dekoideen. Was zum Knabbern darf nicht fehlen. Geschmackloses Fingerfood wie Augäpfel, Skelette oder Gruselfinger muss nicht sein. 

Kleine Nicht-Speise-Kürbisse sind ideal als Dekoration. Vom Bemalen rate ich jedoch ab, denn dann sind sie möglicherweise nicht mehr so gut kompostierbar. Meine Recherche hat allerdings ergeben, dass es nun neue umweltfreundlichere Marabu-Farben gibt. 

Die Marabu GREEN Farben beinhalten als Basis Alkydharze, die aus mehrwertigen Alkoholen (Ohjemine, zu viel Chemielehre) und Wasser hergestellt werden. Die Alkydharze werden aus natürlichen Ölen gewonnen. Die Farben bestehen somit zu 92 % aus natürlichen Ressourcen. Auch bei der Verpackung hat Marabu an die Umwelt gedacht. Die Tube ist dünner und somit ist ein restloses Entleeren der Tube möglich. Außerdem besteht der Tubenschlauch zu 50 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Sie ist vollständig recyclingfähig, da sie aus dem Monomaterial HDPE (was auch immer das ist) besteht (Deckel ausgenommen). 

Ausprobiert habe ich diese Farben noch nicht. Doch die neue GREEN Linie hört sich vielversprechend an.

Die vom letzten Herbstspaziergang mitgebrachten Kastanien sind ebenfalls eine gute Dekoidee. Sie können mit Bastelfarben auf Wasserbasis bemalt werden. Klassische, wasserbasierte Acrylfarben von Marabu [unbeauftragte und unbezahlte Werbung] bestehen schon bis zu 75 % aus Stoffen natürlichen Ursprungs. 

Eine Kürbis-Girlande aus Restverpackungen ist schnell gebastelt. Spinnweben aus Wollresten können das Zimmer aufhübschen. Und aus leeren Eierkartons lassen sich hübsche Fliegenpilze basteln, falls dir die Farbe orange zu viel wird.

Schauriges und gesundes Fingerfood

Gesunde Gruselsnacks sind in Ordnung und können richtig niedlich und dekorativ aussehen: 

  • Bananengeister mit Augen und Mund aus Schokolade
  • Mandarinenkürbisse (geschälte Mandarinen sind ja verkleidete Kürbisse .-)) oder 
  • Hexenbesen aus Käsescheiben umwickelt um Salzstangen und mit Schnittlauch befestigt

Als Generalprobe vor dem Advent kannst du Plätzchen backen. Edehlstahl-Ausstechförmchen in Form von Blättern oder Geistern gibt es bestimmt bei Händeler deines Vertrauens.

Kürbisbrötchen – fluffig, herbstlich und schaurig

Ich habe im Beitrag über meine Tante erzählt, dass ich Kürbisse nicht mag. Doch ich verliebte mich in diese leckeren Kürbisbrötchen, die ich auf Pinterest entdeckt habe. In erster Linie habe ich sie als besonders hübsch und dekorativ empfunden. Zudem sind Kürbisse saisonal, regional und in Hülle und Fülle aktuell vorhanden.

Die Ästhetik hat meine Abneigung gegenüber Kürbisse besiegt. Ich habe die Brötchen nachgebacken! Und wenn  sie frisch gebacken sind, schmecken sie am besten. Achtung! Hier besteht ganz große Suchtgefahr! Für die Halloween- bzw. Herbstparty passen die Kürbisbrötchen ideal. Auch den kleinen Hexen oder Geistern, die möglicherweise an deiner Tür klingeln, werden sie gut gefallen und schmecken.

Kürbisbrötchen mit Hokkaidomuss und in Kürbisform geformt

Ab in die Backstube

Auf Pinterest habe ich viele verschiedene Rezepte für diese Brötchen gefunden. Neben Kürbispüree kannst du auch gekochte Kartoffeln verwenden. Bei Kartoffeln muss du allerdings aufpassen. Denn der Teig mit Kartoffeln wird immer flüssiger, je länger der verarbeitet wird. Später lassen sich die Brötchen schlecht formen.

Ob du sie herzhaft oder süß backst, spielt keine Rolle. Auch Körner wie Kürbis- oder Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse allerart kannst du verwenden. Sollte der Kürbismuss zu flüssig geraten, kannst du versuchen etwas Kleie einzuarbeite. Oder lieber zuerst mit weniger Milch versuchen. Kurkuma oder Kardamom darfst du auch verwenden. Du darfst verschiedene Varianten ausprobieren. 

Rezept für die Kürbisbrötchen 

  • ca. 500 g Dinkelmehl 630
  • 350 g klein gewürfelten Hokkaido-Kürbis
  • 30 g frische Hefe
  • ca. 100 ml lauwarme Milch
  • 1 Teelöffel Salz
  • ca. 5 Esslöffel Rapsöl
  • 1 Ei
  • Küchengarn 

alternativ:

  • einige Teelöffel Zucker
  • Kurkuma- und Kardamompulver
  • gehackte Nüsse oder Kürbiskerne

Eigelb und 2 Esslöffel Milch zum Bestreichen

Kürbispüree zubereiten

  • Hokkaido waschen und halbieren 
  • Kerne und Fasern entfernen und in gleich große Würfeln schneiden. Kerne entweder zum Rösten aufbewahren oder gleich mit den Fasern in der Biotonne entsorgen.
  • Das Wasser im Dampfgarer heiß machen und die Würfeln in den Dampfgarer über das kochende Wasser reinlegen
  • Abdecken und die Würfeln ca. 10-15 Minuten dünsten
  • Anschließend pürieren und abkühlen

Der Teig

  • Mehl, Zucker (optional) und Salz in einer Rührschüssel der Küchenmaschine miteinander vermischen.
  • Hefe mit einem Teelöffel Zucker auflösen und gehen lassen bis sich Luftbläschen bilden
  • Das Ei, das Kürbispüree, die aufgelöste Hefe, Salz und die Milch dazugeben und alles miteinander verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.Bitte sparsam mit der Milch umgehen. Der Teig wird sonst zu flüssig.
  • Zum Schluss Öl dazugeben und noch einmal kneten 
  • Den Teig mit etwas Mehl bestäuben und abgedeckt an einem warmen Ort ca. 45 min. gehen lassen
  • Aus dem Teig auf einem bemehlten Holzbrett in acht bis zehn gleich große Teile schneiden. Anschließend flach drücken, in die Mitte mehrmals falten und zu einer Kugel schleifen. Die Fläche unter den Teiglings soll nicht zu voll Mehl sein. So lassen sich die Brötchen schöner bewegen.
  • diese nochmals 10 min abgedeckt gehen lassen 
  • Die Kugeln mit einem langen Stück leicht geöltem Küchengarn mehrfach locker über Kreuz umwickeln, sodass sie ein kürbisartiges Aussehen bekommen. Dann die Kugeln auf das Blech legen, abdecken und nochmals ca. 15 Minuten gehen lassen.
  • mit dem Eigelb-Milch-Gemisch bestreichen
  • Bei 160 Grad Heißluft ca. 25 min. goldgelb backen

Achtung: Ein Vorheizen ist nicht nötig. Das spart die Energie und schont die Umwelt. 

fertig gebackene Kürbisbrötchen für ein nachhaltiges Halloweenfest mit Kindern

Gutes Gelingen und Happy Halloween

Deine Alicja von kapelusch

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