Nachhaltiges Wäsche waschen

Nachhaltiges Wäsche waschen

Waschen, aufhängen, bügeln in einer Endlosschleife. In Familien mit einem oder mehreren Kindern fallen ganze Wäscheberge an. Kleidung mit Kakao-, Obst oder Matschflecken muss zeitnah in die Wäsche, ansonsten ,schmücken‘ die Flecken den Pullover oder die Hose dauerhaft. Und der Karottensaft oder der Löwenzahn können schon ganz gemein sein.
Damit sich die Wäsche nicht anhäuft schmeißen wir die Waschmaschine ziemlich oft an, sortieren vorher die Textilien nach Farbe und Textilienart. Das ist nicht nur mit Arbeit verbunden sondern belastet auch die Umwelt. Wie funktioniert nachhaltiges Waschen von Textilien?

Waschmaschine – die beste Erfindung aller Zeiten

Eine vollautomatische Waschmaschine ist die beste Erfindung aller Zeiten. Danach kommt der Geschirrspüler! Ich gehöre der Generation an, die die Bekanntschaft mit den elektrischen Vorgängermodellen geschlossen hat. Diese Geräte waren für alle Hausfrauen eine enorme Erleichterung – im Vergleich mit den mechanischen Waschmaschinen, die noch mit einer Kurbel angetrieben wurden oder mit einem einfachen Waschbrett. Die kenne ich glücklicherweise nur aus Museen oder Erzählungen meiner Mutter.

Nachhaltiges Wäsche waschen - alte Waschmaschine

Zero Nostalgie

Mit den Waschtagen in meinem Elternhaus verbinde ich keine schönen Erinnerungen: Das Waschen mit der elektrischen Waschmaschine ohne Wringfunktion war mit harter Arbeit verbunden. Die schwere, tropfnasse Wäsche musste mein Vater und später auch ich zum Aufhängen nach draußen tragen.

Umso glücklicher war ich als der erste Vollwaschautomat angeschafft wurde! Für meine Oma war das ein ganz großes Kino. Wie ein kleines Kind saß sie anfangs stundenlang total fasziniert vor der Waschmaschine und schaute zu wie die Wäsche in der Trommel rhythmisch schaukelte. Für Omas ist dies längst kein Thema mehr. Heute ist der Platz vor der Waschmaschine für kleine Kinder reserviert.

Meine Mutter traute der modernen Technologie nicht ganz. Einmal in der Woche trugen wir die alte Waschmaschine aus dem Keller hoch und alles musste ordentlich durchgewaschen werden.

Heute haben wir eigentlich keinen Grund uns über die Arbeit zu beschweren, die mit den Wäschebergen zusammenhängt. Unsere Gedanken sollten wir in diesem Zusammenhang der Umwelt widmen. Denn Waschen und Reinigen verbrauchen Ressourcen: ob bei der Herstellung der Waschmaschinen, Bereitstellung von Trinkwasser, Produktion von Waschmittel und dem Waschvorgang selbst. Nachhaltiges Waschen ist deshalb unser Minimalbeitrag zum Schutz der Umwelt.

Nachhaltiges Wäsche waschen - Kind vor der Waschmaschine

Welchen (Wasch)Gang einlegen?

Bei den modernen Waschmaschinen dreht sich alles um die Umwelt und nachhaltiges Waschen. Deshalb sollten wir beim Kauf einer neuen Waschmaschine auf die Energieeffizienz achten.

Die Waschprogramme sollen wir deshalb effizient anwenden – das schont die Umwelt und unsere Geldbeutel. Je niedriger die Temperatur umso besser. In der Regel reicht es, wenn wir die Wäsche auf 30 Grad waschen. Für die Textilien sind niedrige Temperaturen ebenfalls ein Segen.

Der Stromverbrauch pro Waschgang sinkt bereits durch Verringerung der Waschtemperatur vom 40° C auf 30°C um über 35 Prozent!

Lediglich sporadisch ist ein 60 Grad-Programm notwendig, denn die niedrigen Temperaturen können dazu führen, dass sich in der Waschmaschine schlechter Geruch bildet. Oft ist in solchen Fällen der Einsatz von Essig völlig ausreichend.

Die Experten empfehlen ökologische Sparwaschprogramme. Es sind Waschprogramme, die wesentlich länger dauern. Klingt erstmal unlogisch. Doch diese Programme nutzen die lange Einwirkungszeit der Waschmittel bei niedrigeren Temperaturen. Das führt zu einem niedrigen Stromverbrauch

Für die Kleinen und auch die Großen: Die Sendung mit der Maus zeigt, wie eine Waschmaschine funktioniert.

Was die Zahlen über uns verraten

Wie viel Chemie die Bürger:innen hierzulande im Haushalt einsetzen, kannst du den 2021 veröffentlichten Statistiken des Umweltbundesamtes entnehmen:
,Jährlich werden in Deutschland etwa 1,5 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel an den privaten Endverbraucher verkauft.
Diese teilen sich wie folgt auf:
ca. 604.000 Tonnen Waschmittel
ca. 251.000 Tonnen Weichspüler
ca. 173.000 Tonnen Maschinengeschirrspülmittel
ca. 139.000 Tonnen Handgeschirrspülmittel
ca. 319.000 Tonnen Reinigungs- und Pflegemittel
ca. 60.000 Tonnen Waschaddittive (z. B.  Fleckentferner, Wasserenthärter)

Der aus Wasch- und Reinigungsmitteln von privaten Haushalten resultierende Chemikalieneintrag in das Abwasser beträgt ca. 564.554* Tonnen. Davon sind
Tenside: 180.960 Tonnen
Duftstoffe: 10.463 Tonnen
Polycarboxylate: 10.037 Tonnen
Phosphonate: 8.816 Tonnen
Enzyme: 8.430 Tonnen
Soil release Polymere: 3.834 Tonnen
Phosphate: 2.471 Tonnen
optische Aufheller: 551 Tonnen
Silicone: 809 Tonnen
Der Anteil nicht leicht abbaubarer Bestandteile ist dabei von 5,4% im Jahr 2007 auf 6,9% im Jahr 2017 gestiegen.‘

Statistiken Wasch- und Reinigungsmittel

Und nun?

Diese Zahlen sind sehr hoch. Aus Sicht des Umweltbundesamtes gibt es keine Waschmittel, die die Umwelt nicht belasten! Es gibt aber Waschmittel, deren Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Tenside auf Pflanzenbasis, die der Umwelt weniger schaden. Das UBA empfiehlt die Waschmittel mit dem Ecolabel der Europäischen Kommission oder dem Siegel der Bundesregierung Der Blaue Engel. Diese Siegel, ähnlich wie bei den textilen Labels, geben uns Orientierung beim Einkaufen.

Auf was kommt es sonst an?

Die wichtigste Regel im Umgang mit den Waschmitteln ist die sparsame Dosierung! Die Dosierungsempfehlungen der Hersteller sind wichtig. Noch besser ist es, sie sogar deutlich zu unterschreiten. Die Wäsche wird trotzdem sauber.

Manchmal riecht die frisch gewaschene Kleidung unangenehm nach Schweiß. Hier helfen die höhere Dosierung oder mehrmaliges Waschen nicht, sondern das Wundermittel Essig. Insbesondere für die Eltern von pubertierenden Kindern ist diese Information wertvoll.

Nachhaltiges Wäsche waschen - Stempel

Moderne umweltfreundliche Waschpulver hinterlassen trotz niedrigen Waschtemperaturen keine Streifen auf der Wäsche.

Meine Vorräte an flüssigen und herkömmlichen Waschmitteln habe ich übrigens verschenkt – ein klarer Fall vom Greenwashing im Haushalt 🙂

Die ökologischen modernen Waschpulver in Kombination mit niedrigen Temperaturen und Dosierungen machen entgegen aller Skepsis die Wäsche sauber. Gegen hartnäckige Flecken hilft Gallseife. Im Härtefall kann man mit Stempeln und Textilfarben auf Wasserbasis die Flecken Überdecken. Auf einem Kinder-T-Shirt ist das salonfähig.

Wäsche auf der Wäscheleine

Langanhaltende Frische und himmlische Weichheit – die Weichspüler

Die Hersteller locken uns Verbraucher mit Slogans wie: die Weichspüler geben den Textilien einen weichen Griff und vermindern statische Aufladung beim maschinellen Trocknen oder sorgen für leichteres Bügeln. Und für jede Jahreszeit oder Textilienart gibt es einen anderen Duftstoff. Das spricht die Sinne an und belastet die Umwelt. Ferner enthalten Weichspüler tierische Abfälle. Für Vegetarier und Veganer vielleicht sogar ein entscheidender Argument gegen die Weichspüler!

Waschen, Legen, Trocknen

Sortieren der Wäsche nach Farbe und Textilienart ist ganz wichtig. Jeanshosen und sonstige Garderobe mit Reißverschlüssen sollen separat in die Waschmaschine.

Bügeln kann eigentlich nie zum Vergnügen werden. Deshalb handele nach dem Motto: Richtig aufgehängt ist halb gebügelt. Das spart Zeit und Stromkosten.
Hänge die Wäsche so schnell wie möglich auf, so bleiben die Kleidungsstücke relativ faltenfrei.
Und du gewinnst mehr Zeit zum Spielen mit den Kids.

Die einzige positive Seite der Klimaerwärmung ist, dass die Wäsche draußen aufgehängt im Nu trocknet. Doch die Kleidungstücke oder Handtücher trocknen auch bei Frost, wenn sie draußen hängen. Sublimation ist der Fachbegriff.

Biokindermode Streifenpullover praktisch und knitterfrei
Zu den Streifenpullover

Die meisten Kleidungsstücke von kapelusch sind bügelleicht, manche sogar ganz bügelfrei oder ungebügelt sehen sie sogar besser aus wie die Leinenkleider oder Denim-Bermudahosen). Die kapelusch-Streifenpullover sind alleine durch ihre Struktur knitterfrei.

Und das entgegen aller Behauptungen zum Thema bügel- oder knitterfreie Textilien können nicht ökologisch sein!

Die Wäschetrockner sind für mich ein Tabuthema. Selbst bei Stoffwindeln.

Take it slow beim Waschen!

Deine Alicja von kapelusch

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