Sommer mit Kindern – aber bitte nachhaltig!

Es gibt viele Gründe, auf die Bayern oder die Baden-Württemberger neidisch zu sein. Neben den Bergen und dem Bodensee sind es die Pfingstferien. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel. Einige Ideen für einen schönen Sommer mit Kindern, auch unabhängig von deinen Urlaubsplänen und Kollegen, findest du ebenfalls.

Sommer mit Kindern!

Von der hochsommerlichen Stimmung durften wir bereits im Wonnemonat Mai kosten. Nun können wir uns auf weitere schönen Wochen freuen. Vorausgesetzt, es hagelt nicht so wie neulich im Allgäu. Deswegen muss man nicht auf die ,Südländer‘ neidisch sein.

Die Pfingstferien sind ein gewisser Privileg. In dieser Zeit sind nämlich die wichtigsten Reiseziele noch im Dornröschenschlaf. Den Urlaub kann man so in vollen Zügen genießen.

Hand aufs Herz! Macht es Spaß in überfüllten Altstädten von Toskana mit Kindern zu flanieren. Oder auf proppenvollen Stränden an der Ostsee die Zeit zu verbringen?

Auch heute, obwohl unsere Tochter längst das Nest verlassen hat, legen wir unseren Haupturlaub auf die Pfingstferien. So kommt man auch mit Einheimischen öfters in Kontakt. Das ist schließlich einer der Argumente in fremde Regionen zu reisen, oder?

Unseren Jahresurlaub haben wir bereits hinter uns. Wie es war, erfährst du in dem Beitrag Masuren mit Charme und Stil.

Bei hohen Temperaturen vermehren sich die Blaualgen im rasanten Tempo. Stickstoff und Phosphor – die Nährstoffe für die oft giftigen Blaualgen in den Gewässern stammen aus den überdüngten Feldern oder aus der Industrie. Blühen die Algen, wird an Badeseen oder Stränden ein Badeverbot ausgesprochen. Noch ein Argument für die Pfingstferien oder eine Protestaktion gegen übermäßigem Einsatz von Düngemittel.

Auch der Bodensee, das schwäbische Meer, ist aktuell sehr stark von Algenteppichen betroffen. Siehe den Artikel im Spiegel Algeninvasion am Bodensee.

Sommer mit Kindern nachhaltig und schön

Die Sache mit dem Wetter

Das Wetter in den Sommerferien oder generell in der Freizeit ist für viele ein Problem. Doch es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Klamotten. Gemeint ist hier warme und wetterfeste Kleidung für kühle oder verregnete Tage. Doch das Wetter ist auch eine Sache der Einstellung. Ist die Einstellung falsch, kann dies den kompletten Urlaub verderben.

Auf das Wetter ist jetzt nämlich klimawandelbedingt kein Verlass mehr. Seit dem Sommer 2003, dem heißesten aller Zeiten, bin ich im Urlaub auf alles gefasst. In Stuttgart bei 40 Grad mit nur leichter Sommerkleidung losgefahren, sind wir an unserem Urlaubsort an der Ostsee bei 8 Grad angekommen! Seither nehmen wir immer warme und leichte Kleidung und Schuhe mit. Das Wetter nehmen wir so wie es kommt.

An einen Urlaub in Schweden kann ich mich bis heute besonders erinnern. Wir waren alle in Malmö warm eingepackt an kalten und windigen Abenden spazieren gelaufen und staunten nicht schlecht, als wir die schwedischen Kinder sahen. Sie waren nämlich sehr sehr leicht und luftig angezogen. Alles eine Sache des Breitengrades?

Was sollen die Kinder im Sommer tragen?

An schönen Sommertagen soll die Kinderkleidung vor allem leicht und luftig sein wie die kapelusch-Tuniken. Als Materialien eignen sich Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen.

Leinenstoffe kann ich nicht oft genug loben. Besonders an heißen Tagen kühlen sie angenehm. Leinen knittert stark, aber das ist gerade das Schöne! Waschen, aufhängen und anziehen. Umweltfreundlich und zeitsparend. Leider hat Kleidung aus Leinen immer noch ein sehr schlechtes Image. Dabei kommt Flachs, die Pflanze aus der Leinen gewonnen wird, mit ganz wenig Wasser und teilweise ganz ohne Pestizide aus. Dazu wächst Flachs in Europa.

Dass Baumwolle keine so wasserdurstige Pflanze ist, ist mittlerweile wissenschaftlich belegt. Nachlesen kannst du in meinem Artikel Wie durstig ist Baumwolle? Deshalb müssen die Kinder und wir nicht auf alle Kleidung aus Baumwolle verzichten. Wenn die Baumwolle aus ökologischem Anbau kommt und ohne schädliche Chemikalien auskommt, ist es perfekt.

Auch an kühleren Tagen im Sommer ist Kleidung aus Naturfasern die bessere Alternative. Die allgegenwärtigen Fleecejacken oder -pullover aus erdölbasierten Fasern sind selbst wegen Mikroplastik bedenklich.

Zu den Sweatshirts
Sommer mit Kindern - Biokindermode

Action mit Kleckerburgen und Wellen schlagen

Über 50 tolle Urlaubsziele oder Action-Ferientipps wirst du hier nicht viel erfahren. Oder doch? Ich finde, dass der Strand oder der Wald die tollsten Action-Spielplätze für Kinder sind. Sie haben so viel zu bieten!

Hast du von Wellen schlagen gehört? Möglicherweise schon, wenn du so verrückt nach Meer und Strand bist wie ich. Während eines Strandurlaubs in meiner Heimatstadt Danzig lagen wir auf der Decke am Ufer der Ostsee und beobachteten ein ca. sechsjähriges Mädchen. Es sprang mindestens zwei Stunden lang über die Wellen und schlug sie mit einem Stock. Es strahlte vor Glück! Und schlief abends bestimmt sofort ein. Das Mädchen brauchte keine aufblasbare Hüpfburg oder Ähnliches und stärkte so ihre Muskulatur.

Wir haben übrigens jetzt im Mai sehr viel Spaß beim Stöcke-Ins-Meer werfen. Das Warten bis sie wieder zurückkamen, dauerte schon eine Weile. Einmal Kind immer Kind.

Alternativen zu Wellen schlagen, sind die Klassiker: Sandburgen oder Kleckerburgen machen, Muscheln und Steine sammeln. Und natürlich rennen auf dem Sand und schwimmen oder planschen im Wasser gehören dazu. Bis zum Kopf im Sand stecken kennt doch jeder und es macht auch mega Spaß.

Die Strände der Ostsee oder Nordsee sind ein Riesenspielplatz für Kinder und ein idealer Urlaubsziel für den Familienurlaub. Das ist übrigens noch ein Argument für die Pfingstferien. Denn Kommerz, aufblasbare Hüpfburgen, Kitsch und Plastik nehmen Überhand in der Hauptsaison an den Stränden, zumindest in Danzig. Aber es ist kein Argument gegen eine Reise in diese wunderschöne Metropole mit einem der schönsten Strände und feinem Sand und vielen anderen Attraktionen.

Sommer mit Kindern nachhaltig und schön

Action auf dem Erdbeerfeld

Mai und Juni sind Erdbeerzeit. Fertig. Und nicht Januar oder Februar wie uns der Handel suggeriert! Doch Erdbeere ist nicht gleich besser, wenn es sie im Juni zum Kaufen gibt. Erdbeeren sind oft mit Pestiziden belastet, egal ob sie aus Deutschland, Marokko oder Spanien kommen. Deshalb sind Bioerdbeeren immer die bessere Alternative.

Erdbeeren selber pflücken ist auch eine tolle Beschäftigung für Kinder. Die Kinderaugen leuchten dann immer, wenn sie unter den grünen Blättern vom Strauch die roten Beeren entdecken. Eine wandert dann in den Mund, die zweite in das Körbchen. Denn Naschen ist auf den Erdbeerfeldern erlaubt.

Dabei lernen die Kids, wie der Weg der Lebensmittel eigentlich ist. So lernen die Lebensmittel wertzuschätzen. Vor allem erfahren sie, wie eine frisch gepflückte Erdbeere eigentlich aromatisch ist.

Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen ist, Blaubeeren mühsam pflücken und sobald der Becher voll war, alles auf einmal in den Mund kippen.

Die wilden Heidelbeeren aus dem Wald sind viel aromatischer als die Zuchtblaubeeren aus dem Supermarkt oder auch vom Wochenmarkt. Sie haben meistens viele Tausend Kilometer hinter sich und kommen überwiegend aus wasserarmen Ländern wie Spanien, Marokko, Chile oder Peru.

 

Sommer mit Kindern nachhaltig mit Blaubeerpie

Ohlala! Eine Leckerei nach der anderen

Es gibt nichts Leckeres als ein Blaubeer-Pie im Sommer. Schweden sind absolute Schleckermäulchen und sie lieben auch Heidelbeeren über alles. Das schwedische Allemannsrätt (Allgemeinrecht) erlaubt es Blaubeeren überall zu pflücken und sie wachsen in schwedischen Wäldern überall und reichlich. Deshalb ist in Schweden der leckeren Blaubeerkuchen so beliebt – der Blåbärspaj. Doch den allerleckersten Blaubeer-Pie habe ich in Colmar, Elsaß gegessen. In einem Café etwas abseits von Petite Venice – dem Touristenmagnet, möglicherweise in diesem Le Boudoir [unbeauftragte Werbung].

Wer sich zufällig im Juli oder August in Polen aufhält, wird bestimmt die Möglichkeit haben, Teigtaschen mit Heidelbeerfühlung zu genießen. Yummy!

Sommer mit Kindern

 

Was braucht man mehr außer Sonne, Sand und Strand!

Proviant ist bei allen Freizeitaktivitäten sehr wichtig. Eine BPA-freie Vesperdose, im Idealfall aus Edelstahl, befüllt mit Brotzeit aus Eigenherstellung, Obstschnitzeln oder selbstgebackenen Keksen ist immer eine gute Alternative zu Fertignahrung. So können die Eltern einen gesunden und zuckerarmen Genuss garantieren. Zusätzlich schont es die Umwelt, denn so entsteht kein unnötiger Verpackungsmüll.

Die allgegenwärtigen Quetschies dagegen, die als sehr praktisch und zeitsparend angepriesen werden, verstärken nicht nur das Problem mit dem Verpackungsmüll. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sieht die Quetschies sogar als eine ernste Gefahr für die Kindergesundheit. Dabei spielt es keine Rolle, ob es Quetschbeutel zum Selbst­befüllen und ob die Nahrung aus Biogemüse oder Bioobst sind.

Kleine Kinder fragen oft, warum es überhaupt Schimpfwörter gibt, wenn man sie nicht benutzen darf?! Diese Frage stellt sich im Hinblick auf Quetschies auch. Leider sind die Quetschies erlaubt.

Genug geschimpft! Zum Schluss kommt eine bessere Nachricht. Die Urlaubsreise einer vierköpfigen Familie kann eine bessere Umweltbilanz haben als eine Zugreise! Hier geht es zum CO2-Rechner für Auto, Zug und Co. von Quarks.

Etwas für die lange oder kürzere Fahrt: gute Musik für die ganze Familie bei Milchsalon.

Nach wie vor ist Mücken nerven Leute mein Lieblingssommersong!

Summer Bucket List für Kinder
Summer Bucket List für Kinder

Fazit

Ob Urlaub in den Pfingstferien am Meer, Ferien auf dem Bauernhof im August oder Kurzausflüge in den Wald: Es ist wichtig, dass Kinder im Sommer viel Bewegung bei Wind und Wetter in der Natur haben. So bekommen sie einen Bezug zur Natur, Tieren und gesunden Lebensmittel. Dies stärkt das Immunsystem, Muskulatur und Selbstbewusstsein der Kinder. Aber auch Langeweile brauchen die Kids. Das macht sie erfinderisch und kreativ und stark für die Schule.

Deine Alicja von kapelusch

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