E-Commerce und Einzelhandel: online vs stationärer Handel

E-Commerce und Einzelhandel

E-Commerce und Einzelhandel: online vs stationärer Handel

E-Commerce und Einzelhandelbegleiten uns im täglichen Leben. Unser Kaufverhalten hat sich verändert. Dennoch hat das Gegenauseinanderspielen online vs stationärer Handel kein Ende.

Der Einzelhandel stirbt!

Die Medien bringen immer wieder neue beunruhigende Schlagzeilen: Der Einzelhandel stirbt oder Die Innenstädte und Fußgängerzonen drohen zu veröden bis hin zu Der Onlinehandel macht uns das Geschäft kaputt.

Mensch! Ich kann das nicht mehr hören! Für das Sterben des Einzelhandels bin ich mit meinem kleinen Label nicht verantwortlich.

Ein Traditionsgeschäft nach dem anderen schließt. Das trifft auch auf Stuttgart zu. Die großen leerstehenden Ladenflächen in der Stuttgarter Innenstadt sorgen auch bei mir für ambivalente Gefühle. 

Doch die Stuttgarter Innenstadt verödet nicht; sie verändert sich oder hat sich schon verändert: Florierende Billigketten prägen das Stadtbild. Zwischen den zahlreichen Baustellen drängeln sich die Menschen. Das Verkehrschaos nimmt zu. Von einem Einkaufserlebnis kann ich definitiv nicht sprechen. 

Ich befürchte, dass hinter jedem Bauzaun ein neuer Laden entsteht, in dem die immer billiger werdende ,Containerware‘ aus Asien künftig verkauft wird. 

Der Onlinehandel ist schuld  – so die vordergründige und pauschalisierende Erklärung!

Das Traditionsgeschäft Spielwaren Kurtz, einst  d a s  Spielwarengeschäft  und Publikumsmagnet am Stuttgarter Marktplatz ist geschrumpft. Für unsere Tochter und ihre Cousinen sowie Cousins  haben wir hier zuverlässig ansprechende Geschenke gefunden. Eine gewisse emotionale Bindung ist bei mir immer noch vorhanden. 

Die steigenden Mieten haben die Geschäftsführung zur Aufgabe von großen Mietflächen gezwungen. Für das Unternehmen ist der Onlinehandel ebenfalls eine große Bedrohung, so die Begründung. 

Und die Discounter in der Innenstadt machen das Geschäft nicht einfacher.

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Handel ist Wandel

Die Ursachen für den Wandel in den Innenstädten sind viel komplexer. Die Geschäftsführung vom Spielwaren Kurtz nennt drei. 

Die steigenden Mieten für gewerbliche Flächen sind ohne Zweifel eine sehr hohe Last. Dennoch breiten sich die Billigketten und Discounter in den Innenstädten weiter aus.

Handel ist Wandel – habe ich als Antwort bekommen, als ich neulich nach einem nicht mehr lieferbaren Artikel im stationären Handel gefragt habe. 

Doch im gleichen Atemzug nennen die Medien den Onlinehandel momentan pauschal als Hauptschuldigen an dieser negativen Entwicklung.

David Precht, der bekannte deutsche Philosoph, fordert sogar, den Onlinehandel mit 25% zu versteuern. „Das Gemeinschaftsgefühl leidet unter dem Onlinehandel“ – so Precht. „Online-Shoppen hat die urbane Kultur zerstört“, schlussfolgert er.

Diese urbane Kultur hat sich bereits in den 80er-Jahren gravierend verändert. Die Verdrängung der Traditionsgeschäfte hat massiv mit der Verlagerung der Produktion in die Billiglohnländer begonnen. Die Fußgängerzonen fühlten sich mit Filialketten. Die Einkaufspassagen und Fashion Malls folgten. Die Traditionsgeschäfte konnten nur mit viel Mühe und Aufwand überleben. Massive Kritik wurde bereits in den 80-er Jahren geäußert.

Hier geht’s zu meinem Artikel über über die Vorteile des Onlinehandels

Kleine Fische gegen Haie im E-Commerce-Meer 

Mich irritiert in dieser Debatte, dass wir, die kleinen Onlinehändler, sozusagen die kleinen Fische im E-Commerce-Meer, auf den gleichen Nenner mit den Online-Giganten gebracht werden. Mit unseren Nischenprodukten und Dienstleistungen stehen wir jedoch in direkter Konkurrenz mit den Marktplätzen aus Übersee. Dazu versuchen die chinesischen Online-Giganten ,unsere Herzen‘ zu erobern. Damit dies zügiger funktioniert, wird die neue Seidenstraße gebaut.

„weil sich kleine Läden den Aufbau und die Betreuung eines eigenen Onlineshops nicht leisten können, nutzen sie stattdessen zunehmend die Marktplätze der großen Plattformen. Das bringt den Händlern vor Ort zwar Umsatzzuwächse, lässt zugleich aber Amazon und Co. weiter wachsen.“ (Spiegel.de)

Es gibt sie: Händler wie ich, die sich entschieden haben, ihre Produkte über einen eigenen Onlineshop zu vertreiben. Dieser Weg ist genauso so steinig wie der eines Traditionsgeschäfts.

Das Gegeneinanderausspielen des stationären Handels gegen die Onlinehändler ist nicht zielführend.

Deshalb Support small business! Sowohl online als auch offline, wenn die Qualität und Service stimmen. Zusammen für mehr Vielfalt versus Massenware. Für mehr Augenmerk auf die Kunden, die Umwelt und die Produktionsbedingungen. Regional kann auch online gehen.

Auf dein Kommentar bin ich sehr gespannt!

Deine Alicja von kapelusch

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